Weiter denken, näher einkaufen

 

Zu dem Bericht ,,SiebenProzent der Läden stehen in Hannover leer" vom 15. Juni:

 

Warum stehen denn so viele kleine Ladengeschäfte leer? Die Großen bauen ihre immer größeren Geschäfte selbst, werden immer mächtiger und drücken die Kleinen an die Wand. Angefangen hat diese Entwicklung bei den Fahrradläden, dann folgten Fleischereien und Bäckereien bis zu Drogerien und Apotheken. Und seit einigen Jahren verschwinden die kleinen Lebensmittelläden an der Ecke. In den kommenden Jahren wird es dann wohl die Wochenmärkte in den Stadtteilen treffen. Wenn dann aber eine große Kette wie zum Beispiel Schlecker insolvent ist und ein ehemaliger kleiner Drogist, der wegen der Ketten seine kleine Drogerie schließen musste, auch noch diese Insolvenz mit seinen Steuern unterstützen muss, kann man sich nur noch fragen: Wo leben wir eigentlich? Und wozu gibt es ein Kartellamt. Schuld an der ganzen Entwicklung ist aber auch der Bürger selbst. Würde sich jeder das Motto „Wer weiter denkt, kauft näher ein“ zu Herzen nehmen, wäre die Formulierung „Geiz ist geil“ fehl am Platz.

 

Hannover, HAZ Leserbrief vom 26-06-2012, von Klaus Eckhoff